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Pleuraempyem

Verlauf, Anzeichen, Diagnose: Was ist ein Empyem der Pleura?

Von einem Pleuraempyem spricht man, wenn sich eitriges Sekret im Pleuraspalt, dem Raum zwischen Lungen- und Rippenfell, ansammelt. Typische Symptome sind Brustschmerzen, Fieber und Atemnot. Die häufigste Ursache ist eine Lungenentzündung, bei der Bakterien auf das Brustfell übergegriffen haben.

Lesen Sie weiter, um mehr über Entstehung, Diagnose und Behandlung eines Pleuraempyems zu erfahren. Unsere Experten stehen Ihnen im Ernstfall zur Seite, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Bei Fragen dürfen Sie uns gerne kontaktieren – wir sind für Sie da!

Ursachen & Symptome

Wie entsteht ein Pleuraempyem?

Als Folge einer Lungenentzündung (40–60 %) oder einer anderen entzündlichen Erkrankung kann sich das Brustfell durch die Ansiedlung von Bakterien entzünden. Eine solche Brustfellentzündung wird Pleuritis genannt. Diese kann zu einem Pleuraempyem führen.
Neben der Lungenentzündung gibt es folgende mögliche Ursachen:

  • Verletzung des Brustraums (z. B. durch Unfälle oder OPs)
  • Einatmen von Fremdkörpern
  • Lungenkrebs oder andere Lungenkrankheiten
  • Sepsis
  • Entzündung anderer Organe
Pleura und Pleuraspalt – Aufbau und Funktion
Das Brustfell (Pleura) ist eine dünne Haut. Sie umhüllt die Lunge („Lungenfell“) und die Innenseite der Brustwand („Rippenfell“). Die Pleura besteht aus zwei Blättern, die aneinander liegen: dem Lungenfell (Pleura visceralis) und dem Rippenfell (Pleura parietalis). Der Raum zwischen den beiden Blättern wird Pleuraspalt genannt. Er enthält einen Unterdruck und ist mit Flüssigkeit gefüllt. Dadurch kann sich die Lunge bewegen und beim Atmen größer und kleiner werden.
Was geschieht bei einem Empyem im Körper?
Ein Empyem ist eine Ansammlung von Eiter in einem Hohlraum. Tritt es in der Pleura auf, spricht man auch von einem Pyothorax oder einem parapneumonischen Erguss. Krankheitserreger setzen in der Pleura Enzyme frei, die die umgebenden Zellen verdauen. So entsteht Eiter. Meist sind mehrere Arten von Erregern gemeinsam für die Erkrankung des Brustfells verantwortlich – v. a. Streptokokken, Staphylokokken und Pneumokokken.
Ein Pleuraempyem wird in verschiedene Stadien eingeteilt, die meist fließend ineinander übergehen:
  1. Stadium I – trockenes Stadium (Pleuritis sicca)
  2. Stadium II – unkomplizierter parapneumonischer Erguss (exsudative Phase): Eiweißreiche Flüssigkeit aus der Lunge gelangt in den Pleuraspalt, weil die Gefäße durch die Lungenentzündung durchlässiger geworden sind. Der noch klare, nicht infizierte Erguss heilt meist mit der Lungenentzündung ab.
  3. Stadium III – komplizierter parapneumonischer Erguss (fibrinös-purulente Phase): Eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen (neutrophile Granulozyten) und Bakterien gelangen in den Pleuraspalt. Es bilden sich Kammern aus dem Eiweiß Fibrin. Die Werte verändern sich, zähflüssiges Sekret und Eiter bilden sich im Pleuraspalt.
  4. Stadium IV– Organisationsstadium (vernarbende, organisierende Phase): Die Eiweißkammern sowie die beiden Blätter der Pleura verdicken sich. Dadurch kann sich die Lunge nur noch schlecht ausdehnen. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann die Lungenfunktion stark beeinträchtigt sein.
Häufigkeit und Risikofaktoren
Als Folge einer Lungenentzündung tritt das Pleuraempyem relativ häufig auf. Das Auftreten ist unabhängig vom Alter des Betroffenen. Jedoch kann sich bei älteren Menschen eher ein schwerer Verlauf entwickeln. Männer erkranken häufiger an einem Pleuraempyem als Frauen.
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Ein Empyem wird durch ein unterdrücktes Immunsystem begünstigt. Das kann beispielsweise bei einer HIV-Infektion der Fall sein. Weitere Risikofaktoren sind Nierenschwäche, Diabetes mellitus, vorbestehende Lungenerkrankungen (z. B. COPD,) Mangelernährung und weitere Erkrankungen sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Symptome eines Pleuraempyems
Die Anzeichen eines Empyems des Brustfells ähneln oft denen einer Lungenentzündung. Wird diese bereits behandelt, kann sich das Pleuraempyem unter Umständen nur durch leichte Beschwerden bemerkbar machen.
Wenn Sie folgende oder ähnliche Symptome bemerken, sollten Sie sich in eine ärztliche Untersuchung begeben:
  • hohes Fieber
  • Schmerzen in der Brust und/oder Schulter beim Atmen
  • Atemnot
  • Husten mit eitrigem Auswurf
  • Nachtschweiß
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Diagnostik

Diagnose: Wie wir ein Pleuraempyem feststellen
Krankengeschichte
Um ein Pleuraempyem zu diagnostizieren, klären wir in einer ersten Anamnese mit Ihnen, welche Symptome Sie haben und seit wann. Wir sprechen auch über mögliche andere Erkrankungen und Medikamente sowie kürzlich durchgeführte Operationen oder Verletzungen.

Körperliche Untersuchung
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Nach der Anamnese wird die Lunge abgehört und auf veränderte Geräusche abgeklopft. Zur Abgrenzung von anderen möglichen Erkrankungen sind weitere Untersuchungen notwendig.

Bildgebende Untersuchungen
Ein Röntgenbild kann Flüssigkeitsansammlungen zeigen. Genauere Einblicke in Größe und Lage des Empyems liefert außerdem das CT. Auch eine Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs kann hilfreiche Erkenntnisse zur Pleuraempyem-Diagnose liefern.

Untersuchung von Sekreten und Blutwerten
Durch eine Blutuntersuchung kann das medizinische Fachpersonal die Entzündungswerte überprüfen. Zudem kann durch eine Punktion mit einer Nadel etwas Sekret aus dem Pleuraspalt entnommen werden. Im Labor zeigt sich, welche Erreger darin enthalten sind und in welchem Stadium sich das Empyem befindet. Folgende Werte spielen dabei eine Rolle:
  • pH-Wert
  • LDH-Wert
  • Glukose-Wert
  • Anzahl der polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten
  • Bakteriennachweis