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Multiple Sklerose

Wir behandeln Ihre Erkrankung umfassend

Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Meist beginnt die Erkrankung im jüngeren Erwachsenenalter. Frauen erkranken doppelt so oft wie Männer. MS kann zu vorübergehenden oder bleibenden Behinderungen führen, die sich auf Familie, Partnerschaft, Beruf und das eigene seelische Befinden auswirken. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren rapide weiterentwickelt. So können viele Medikamente den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Zudem gibt es bewährte Behandlungsmethoden zur Linderung von Symptomen und Verbesserung der Lebensqualität. Selbsthilfegruppen und Verbände wie die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) bieten weitere Hilfe.

In den Schön Kliniken sind wir auf die Diagnostik und Behandlung von Multipler Sklerose spezialisiert. Unser Ziel ist es, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und Ihre Symptome im Hinblick auf eine bessere Lebensqualität zu behandeln.

Ursachen & Symptome

Was ist Multiple Sklerose?
Der Krankheitsprozess ist zumindest teilweise durch eine Entzündung bedingt. Dabei greift das fehlgeleitete Immunsystem eigene Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark an. Man spricht auch von einer Autoimmunerkrankung. Meist tritt die MS mit einem innerhalb von Stunden bis Tagen sich entwickelnden Symptom auf, wie zum Beispiel einer Lähmung, einer Sehstörung oder einem Sensibilitätsverlust eines Körperteils. Dieses rasche Auftreten nennt man „Schub“. Die Ausfälle nach einem Schub können sich vollständig oder nur teilweise zurückbilden.

Typisch bei MS ist, dass die Entzündung in unterschiedlichen Zeitabständen erneut an anderen Stellen des Nervensystems auftreten kann. Der Name „Multiple Sklerose“ leitet sich davon ab, dass sich an vielen (multiplen) Stellen in Gehirn und Rückenmark verhärtete Vernarbungen (Sklerosen) bilden. 85 Prozent aller Betroffenen haben einen schubartigen Verlauf mit unterschiedlicher Symptom-Rückbildung und zwischenzeitlicher Ruhe. Bei der Hälfte dieser Patienten kommt es nach mehreren Jahren jedoch zu einer schleichenden Verschlechterung, der sogenannten „sekundären Progression“. 15 Prozent haben von Beginn an einen schleichend fortschreitenden Verlauf ohne erkennbare Schübe.
Ursachen: Wie entsteht eine Multiple Sklerose?
Man nimmt an, dass die Erkrankung durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren ausgelöst wird:

Es ist bekannt, dass Multiple Sklerose genetisch bedingt sein und deshalb in einer Familie gehäuft auftreten kann. Wenn zum Beispiel ein eineiiger Zwilling an Multipler Sklerose erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 30 Prozent, dass sein Zwilling ebenfalls eine MS entwickelt.

Auch bestimmte Umwelteinflüsse und geografische Bedingungen können das Risiko für MS beeinflussen. Je näher ein Mensch in Richtung Äquator aufwächst, desto geringer ist sein MS-Risiko. Weiter südlich und nördlich steigt das Risiko. Nordeuropa und Nordamerika haben die höchste Erkrankungsrate. Möglicherweise spielt auch die Sonneneinstrahlung in einer bestimmten Prägungsphase des Immunsystems eine Rolle.

Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass der langfristige Kontakt mit bestimmten Viren das Immunsystem zu selbstaggressivem Verhaltenveranlassen und so indirekt das Risiko einer MS-Erkrankung erhöhen kann.

Dass Multiple Sklerose direkt durch einen bestimmten Erreger verursacht werden kann, gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich.
Symptome: Häufige Anzeichen von Multipler Sklerose
MS-Symptome sind sehr vielfältig. Sie können sich innerhalb von Stunden oder Tagen entwickeln und teilweise oder vollständig wieder zurückbilden. Sie können sich aber auch schleichend über Wochen und Monate herausbilden.
Häufige Symptome sind:
  • Lähmung von Gesicht, Extremitäten oder einer Körperseite, oft verbunden mit Muskelverkrampfungen
  • Sehstörungen, wie Schleiersehen oder deutliche Beeinträchtigung des Sehvermögens, manchmal verbunden mit Schmerzen hinter den Augen
  • Empfindungsstörungen unterschiedlicher Körperregionen (Ameisenlaufen, Kribbeln, Taubheitsgefühl), elektrisierende Missempfindungen in den Extremitäten bei Nackenbeugung
  • Gangunsicherheit, Schwindelgefühl, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen mit Schwierigkeiten beim Greifen oder Schreiben
  • Blasen- und/oder Mastdarmstörung mit plötzlichem Urindrang, Inkontinenz oder Stuhlverstopfung
  • Augenbewegungsstörungen, wie Doppelbilder oder unwillkürliche ruckartige Augenbewegungen
  • Sprechstörungen mit undeutlicher, verwaschener Sprache
  • Schluckstörungen
Weitere Symptome sind:
  • Fatigue (vermehrte Erschöpfbarkeit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Konzentrationsschwäche, mangelnder Erholungseffekt)
  • Depression (Antriebsschwäche, Lustlosigkeit, Schlafstörung,Interessensverlust, Melancholie, Selbstmordgedanken)
  • kognitive Störungen (Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, Merkfähigkeitsstörungen, verlangsamte Reaktionen)
  • Schmerzen (manchmal schwer lokalisierbar, diffus, brennend, reißend, krampfartig, gelegentlich auch plötzlich einschießend oder elektrisierend)

Diagnostik

Diagnose: Wir arbeiten nach internationalen MS-Diagnosekriterien
An erster Stelle stehen die Erhebung der Vorgeschichte und die körperlich-neurologische Untersuchung. Hinzu kommen weitere Untersuchungen nach international festgelegten Kriterien, wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und eine Nervenwasseruntersuchung (Liquorpunktion).
Magnetresonanztomografie (MRT)
Die Magnetresonanztomografie erlaubt sehr genaue und frühe Diagnostik. Durch ein starkes Magnetfeld werden Signale aus unterschiedlichen Geweben des Gehirns und Rückenmarks aufgefangen und mit sehr hoher Auflösung in Schichtbilder umgewandelt. Dadurch lassen sich zum Beispiel Entzündungsherde oder geschädigte Nervenzellen darstellen.
Lumbalpunktion (Liquoruntersuchung)
Gehirn und Rückenmark sind von Nervenwasser umspült. Die Lumbalpunktion ist eine neurologische Routine-Untersuchung dieses Nervenwassers. Sie dient zum Nachweis einer Entzündung des Nervensystems. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Evozierte Potenziale
Bestimmte Eingänge in das Nervensystem lassen sich durch minimale elektrische, akustische oder visuelle Reize anregen. Die Reaktionen lassen sich über Oberflächen-Elektroden ableiten und können Rückschlüsse über den Zustand der Nervenleitung im zentralen Nervensystem geben.