Beschreibung
Methoden zur Verbesserung der Gedächtnisleistung kenne wir seit Aristoteles. Dennoch stellt die Behandlung von Gedächtnisstörungen in der Praxis auch erfahrene TherapeutInnen immer wieder vor neue Herausforderungen, wenn Therapiestrategien an die Alltagsanforderungen angepasst werden müssen, die Störung im Kontext anderer kognitiver und affektiver Störungen gesehen werden muss oder ungewöhnliche Gedächtnisphänomene auftreten. Anhand von Kasuistiken wird das neuropsychologische Methodeninventar der Behandlung von Gedächtnisstörungen kritisch hinterfragt und in seiner praktischen Umsetzbarkeit auf die Probe gestellt. Eine wichtige Rolle wird dabei die differentielle Indikations- und Zielstellung spielen, also die Frage, welche Therapieziele und Behandlungsmethoden für welche PatientInnen indiziert sind. Auch der therapeutische Umgang mit den emotionalen und behavioralen Folgen von Gedächtnisstörungen spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Erfahrungshintergrund der Teilnehmenden soll dabei für die Falldiskussion und die kritische Bewertung der Behandlungsmethoden nutzbar gemacht werden. Dieser Workshop richtet sich explizit auch an KollegInnen mit langjähriger Erfahrung. Alle vorgestellten Methoden werden unter der Frage der Evidenzbasierung kritisch beleuchtet. Die praktische Relevanz der Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen werden deutlich. An beiden Workshoptagen ist es ausdrücklich erwünscht, dass die Teilnehmenden eigene Fälle einbringen, gern auch sogenannte „schwierige Fälle".