Epilepsie

An einer Epilepsie leidet etwa ein Prozent der Weltbevölkerung. Epilepsien können entweder angeboren sein (zum Teil genetisch bedingt) oder durch eine Erkrankung des Gehirns entstehen (z.B. Hirnblutung, Hirnentzündung, Schädel-Hirn-Trauma, angeborene Fehlbildung), die zu einer Übererregbarkeit der Hirnrinde führt.

Epilepsie ist ein vielgestaltiges Krankheitsbild

Epileptische Anfälle sind in ihren Symptomen sehr vielgestaltig, es können Bewusstseinsstörungen und Fehlhandlungen oder motorische Symptome an Rumpf und Gliedmaßen auftreten, zum Teil mit Sturzgefahr. Bei anderen Patienten kommt es zu einer veränderten Wahrnehmung des eigenen Körpers oder der Umwelt (sogenannte „Auren“), ohne begleitende Bewusstseinsstörung oder motorische Symptome.

Genaue Epilepsie-Diagnostik wichtig für Therapie

Die Aufgabe des Neurologen besteht darin, die Epilepsie-Diagnose möglichst genau zu stellen und nach einer zugrundeliegenden Ursache zu suchen, da die Behandlungs-Chancen wesentlich von der Ursache der Epilepsie abhängen. Dafür sind neben der Anamnese einerseits EEG-Ableitungen und bildgebende Verfahren (Kernspin-Tomographie), andererseits auch die Erfassung von Provokationsfaktoren wie z.B. Schlafentzug wichtig.

Etwa zwei Drittel aller erwachsenen Epilepsie-Patienten können anfallsfrei sein (ein Drittel der Patienten mit, ein Drittel sogar ohne Medikamente, z.B. nach einer Epilepsie im Kindesalter, die später „ausgeheilt ist“). Bei einem Drittel der Patienten kommt es aber trotz medikamentöser Behandlung weiterhin zu Anfällen.

Dann sollte geprüft werden, ob eine andere Behandlungsmethode (z.B. eine Operation oder ein Stimulationsverfahren des Gehirns) aussichtsreich sein könnte.