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Myositis

Ursachen, Symptome & Diagnose: Was ist eine Myositis?

Die Myositis umfasst eine heterogene Gruppe entzündlicher Muskelerkrankungen. Zu den Myositis-spezifischen Symptomen gehören Muskelschwäche und ein Kraftverlust in der Muskulatur. Je nach Myositis-Typ sind ebenso der Verlust von Muskelmasse sowie Muskelschmerzen möglich, die mit weiteren Beschwerden einhergehen können. So können beispielsweise auch die Haut, die Gelenke oder innere Organe von der Erkrankung betroffen sein. Die Myositis ist in der Regel eine Autoimmunerkrankung, die weder ansteckend noch erblich ist.

Die Spezialistinnen und Spezialisten der Schön Kliniken informieren über das Krankheitsbild Myositis – hier erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Myositis-Arten, den möglichen Symptomen, der Diagnose und der Behandlung. Auch für weitere Informationen stehen unsere Expertinnen und Experten gerne zur Verfügung!

Ursachen & Symptome

Wie entsteht eine Myositis?

In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Myositiserkrankung um eine autoimmune Myositis – dabei beginnt das Immunsystem, den eigenen Körper anzugreifen. Besonders betroffen sind Muskeln, aber auch die Haut und innere Organe sind häufig angegriffen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt, kann es infolge der fehlgeleiteten Reaktion des Immunsystems unter anderem zu Muskelschäden kommen. Aus welchem Grund sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet, ist bisher nicht bekannt. Vermutlich spielt eine genetische Prädisposition hierbei eine Rolle.

Myositis durch Erreger

Eine Myositis kann auch durch Erreger ausgelöst werden. Dazu gehören beispielsweise

  • Viren (zum Beispiel HIV),
  • Bakterien (etwa Syphilis) und
  • Parasiten (beispielsweise Schweinebandwurm).
Myositis in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen

Patientinnen und Patienten, die bereits an einer anderen Autoimmunerkrankung leiden, können in Verbindung dazu ebenfalls eine Myositis entwickeln. Dazu gehören

  • systemischer Lupus,
  • systemische Sklerose,
  • Sjögren-Syndrom und
  • rheumatoide Arthritis.
Symptome einer Myositis

Wie macht sich eine Myositis bemerkbar?

Je nach Art der Myositis entwickeln sich die Symptome langsam über Monate und Jahre hinweg oder sie treten akut auf. Häufig fühlen betroffene Personen – besonders Kinder und Jugendliche – ein unspezifisches Krankheitsgefühl mit leichtem Fieber. Die folgenden typischen Symptome können auf eine Myositis hinweisen:

  • Schwäche in den betroffenen Muskeln
  • Schwund der Muskulatur – insbesondere an den Armen und den Beinen sowie dem Rumpf
  • Muskelschmerzen oder Gefühl von Muskelkater
  • Einschränkung in der Mobilität: Treppensteigen oder das Aufstehen aus einem tiefen Stuhl bereitet Patientinnen und Patienten häufig Probleme.
  • Schluckstörungen (Dysphagie)

Wirkt sich die Myositis auf andere Organe aus, können weitere Beschwerden hinzukommen. Möglich sind unter anderem

  • Schmerzen in den Gelenken,
  • Verfärbung und Schmerzen in den Fingern und den Zehen (Raynaud-Syndrom),
  • Probleme beim Atmen und Atemnot,
  • Herzprobleme wie Herzrasen,
  • Schwierigkeiten mit dem Verdauungstrakt und
  • Hautausschlag.

Myositis verläuft chronisch – das bedeutet, die Erkrankung schreitet weiter voran, wenn keine entsprechende Behandlung eingeleitet wird. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die Muskelentzündung und den Muskelschwund aufzuhalten.

Welche Formen von Myositis gibt es?

Man unterscheidet in der Medizin zwischen sechs Hauptformen der Myositis, die zu einem unterschiedlichen Verlauf sowie zu spezifischen Symptomen führen. Als häufigste Form gilt die Dermatomyositis.

Zu den Hauptformen gehören außerdem folgende, bei Kindern seltene Erkrankungen:

  • Antisynthetasesyndrom
  • Polymyositis
  • Einschlusskörpermyositis
  • immunvermittelte nekrotisierende Myopathie
  • Overlap-Myositis

Häufiger treten parainfektiöse Myositiden auf, die indirekt durch einen Infekt ausgelöst werden. Sie heilen meist rasch spontan ab.

Symptome der Dermatomyositis

Die Dermatomyositis betrifft neben den Muskeln auch die Haut. Das Immunsystem greift hier vor allem Blutgefäße an, die für die Nährstoffversorgung der Haut sowie der Muskulatur zuständig sind. Sind die Blutgefäße beschädigt, ist die reguläre Blutversorgung beeinträchtigt, was Haut und Muskeln schadet. Folgende Symptome können auf eine Dermatomyositis hinweisen:

  • Augenpartie, Nase, Wangen und Dekolleté sind von einem rosa-violetten Hautausschlag betroffen.
  • An den Fingern bilden sich violette Knötchen.
  • Gelenke können gerötet sein.

Eine Unterform der Dermatomyositis ist die juvenile Dermatomyositis – die Symptome ähneln der regulären Dermatomyositis, betroffen sind aber Kinder und Jugendliche. Während die Dermatomyositis häufig mit Tumorbefunden einhergeht, haben Patientinnen und Patienten mit juveniler Dermatomyositis in der Regel keine Tumorbeteiligung.

Diagnostik

Wie stellt man eine Myositis fest?

Die Myositis ist eine seltene Erkrankung, die sich häufig schleichend über Monate oder Jahre hinweg entwickelt. Zudem gibt es zahlreiche nicht entzündliche Muskelerkrankungen, die mit ähnlichen Beschwerden einhergehen. Deshalb ist es für Ärztinnen und Ärzte besonders herausfordernd, die Diagnose Myositis zu stellen und die Unterart zu ermitteln. Die Patientin / der Patient wird bei einer Verdachtsdiagnose an eine entsprechende Expertin oder einen entsprechenden Experten überwiesen.

In den Schön Kliniken sind verschiedene Abteilungen an der Diagnosestellung beteiligt. Ein interdisziplinäres Team aus Spezialistinnen und Spezialisten der Rheumatologie, der Neurologie und der Dermatologie arbeitet für die Diagnose zusammen. Mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden werden andere Erkrankungen ausgeschlossen; und schließlich wird damit die Diagnose gestellt.

Anamnesegespräch & körperliche Untersuchung

Bei einem Anamnesegespräch stellen wir der Patientin oder dem Patienten Fragen zu ihrer/seiner Krankengeschichte und ihren/seinen aktuellen Beschwerden. Mögliche Fragen können folgende sein:

  • Welche akuten Symptome haben Sie?
  • Wo haben Sie Beschwerden / starke Schmerzen?
  • Wie stark ist der Schmerz ausgeprägt?
  • Wann sind die Symptome erstmals aufgetreten?
  • Haben Sie Vorerkrankungen?
  • Welche Krankheiten liegen in Ihrer Familie vor?
  • Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Nach dem Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung, um Beschwerden und Auffälligkeiten festzustellen, mit folgenden Komponenten:

  • Test der körperlichen Aktivität und Kraft
  • Abtastung von Muskeln und Gelenken
  • Untersuchung des Gangbildes
  • Test von Reflexen und Empfindlichkeit bei Berührung
  • Abhören von Herz und Lunge

Untersuchung der Durchblutung

Blutuntersuchung

Im Zuge der ersten Untersuchung führen wir zudem eine Blutanalyse durch. Die Ärztin / der Arzt möchte dabei folgende Aspekte bestimmen, die bei der Diagnose helfen:

  • Entzündungszeichen: Hier achten wir auf die Blutsenkungsgeschwindigkeit, die Anzahl der Leukozyten und das C-reaktive Protein.
  • Muskelwerte: Dabei liegt der Fokus auf der Kreatinkinase. Dieses Enzym setzt zerstörte Muskelfasern frei und sagt deshalb viel über die Erkrankung aus.
  • Autoantikörper: Einige Autoantikörper lassen sich mit Myositis in Verbindung bringen. Zu ihnen gehören unter anderem Anti-Jo-1, Anti-SRP und Anti-c1NA.