Prof. Dr. Stephan Hellmig
Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Labormedizin
Europäischer Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie (FEBG)
Eine Schilddrüsenüberfunktion wird in der Regel medikamentös behandelt. Auch eine Therapie mit radioaktivem Jod oder eine OP kommt unter Umständen infrage. Im Folgenden klären wir außerdem, wie Sie einer Schilddrüsenüberfunktion vorbeugen können.
Gerade (chronischer) Jodmangel ist für die Entwicklung von Schilddrüsenerkrankungen bedeutsam. Deshalb ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr von Jod zu achten. Dieses ist etwa in Meeresfischen, Seetang, Meeresfrüchten sowie jodiertem Mineralwasser oder Salz enthalten. Sind in Ihrer Familie bereits Schilddrüsenerkrankungen aufgetreten, kann eine regelmäßige Untersuchung der Schilddrüse durch eine Ärztin oder einen Arzt sinnvoll sein.
Eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Thyreostatika (= Schilddrüsenblockern) ist meist die erste Behandlungsstrategie bei einer Schilddrüsenüberfunktion. Sie gleichen den Hormonhaushalt aus und verbessern die Beschwerden. Folgeerkrankungen einer Überfunktion der Schilddrüse, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, werden gesondert behandelt. Auch Betablocker können zum Einsatz kommen, um typische Symptome wie Nervosität oder Zittern zu lindern. Reicht die medikamentöse Behandlung für eine Besserung nicht aus, kommt die Radiojodtherapie oder eine Operation infrage.
Bei dieser Behandlungsmöglichkeit wird Patientinnen und Patienten radioaktives Jod verabreicht, welches überaktive Zellen zerstört. Die Erfolgsrate dieser Therapieform ist sehr hoch, allerdings kann sie eine Schilddrüsenunterfunktion zur Folge haben.
Ein operativer Eingriff kann dann sinnvoll sein, wenn die Schilddrüse stark vergrößert ist und auf die Luftröhre drückt. Auch wenn im Verlauf der Untersuchung mehrere überaktive Knoten entdeckt wurden, kann eine Operation die beste Behandlungsmöglichkeit sein. Ob die Schilddrüse bei der Operation entfernt oder verkleinert wird, hängt vom Einzelfall ab.
Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Labormedizin
Europäischer Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie (FEBG)