Prof. Dr. Rembert Koczulla
Internist, Pneumologe, Intensivmediziner, Notfallmediziner, Physikalische Therapie, Balneologie
Corona (SARS-CoV-2 oder COVID-19) und die oftmals mit einer Infektion einhergehenden Langzeitfolgen haben für zahlreiche Betroffene das Leben maßgeblich verändert. Die Schön Klinik Berchtesgadener Land im Südosten Bayerns bietet den Betroffenen je nach Schwere der Erkrankung und Ziel der Behandlung zwei unterschiedliche Behandlungskonzepte: pneumologische Rehabilitation oder psychosomatische Akutversorgung nach einer COVID-19-Erkrankung.
Das Fachzentrum für Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land verfügt über eine ausgewiesene Expertise in der rehabilitativen Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen. Unsere Klinik in Schönau am Königssee beheimatet Europas größtes Rehabilitationszentrum für Lungentransplantationen. Bekanntheit erlangte unsere pneumologische Fachabteilung auch durch die Corona-Pandemie: Unter Leitung unseres Experten Prof. Dr. Rembert Koczulla ist die S1-Leitlinie zur Post- und Long-COVID-Behandlung erarbeitet worden. Zudem werden im hausinternen Forschungsinstitut zahlreiche verschiedene Studien, unter anderem in Zusammenhang mit SARS-CoV-2, durchgeführt. Darunter sind auch zwei vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte Studien. Ziel ist es, das Coronavirus und die Corona-Spätfolgen noch besser zu verstehen. Nachfolgend finden Sie wichtige Informationen zu unserem Therapieangebot nach überstandener akuter COVID-19-Erkrankung.
Patientinnen und Patienten, die nach ihrer Erkrankung an Corona bei uns eine Long- oder Post-COVID-Diagnose erhalten, werden für die pneumologische Reha aufgenommen. Bereits während der Reha können die Betroffenen an einer Post-COVID-Gruppe teilnehmen, die speziell für an COVID-19 Erkrankte konzipiert wurde und dem gegenseitigen Austausch dient. Eine Sitzung ist auf 60 Minuten beschränkt.
Hier steht die Behandlung von psychischen Erkrankungen im Vordergrund, zum Beispiel Depression und Ängsten. Die Schön Klinik Berchtesgadener Land bietet für ein breites Spektrum an psychischen Erkrankungen spezifische und moderne Gruppenpsychotherapien. Die Teilnahme an der Post-COVID-Gruppe ist in diesem Konzept nicht sinnvoll, da weniger spezifisch. Eine Sitzung ist auf 100 Minuten ausgelegt und Probleme können mit einer höheren Intensität bearbeitet werden.
Die Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie das ganze Team der Schön Klinik Berchtesgadener Land behandeln die von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion Betroffenen mit maßgeschneiderten Therapie- und Rehabilitationskonzepten. Wir unterstützen Sie dabei, die Folgen der Corona-Pandemie hinter sich zu lassen.
Wir möchten im Folgenden auf die Unterschiede zwischen Rehabilitation und Akutbehandlung eingehen sowie erklären, welche Behandlungsart für welche Post-COVID-Symptomatik am besten geeignet ist.
Grundsätzlich schließen sich beide Ansätze aus, da sich die Schwere der Symptome sowie die Ziele unterscheiden. Auch sind die Räumlichkeiten, also die Krankenhausstation oder der Rehabilitationsbereich, unterschiedlich und voneinander getrennt. Das ist nicht nur für die Prozesse wichtig, sondern auch für unsere Patientinnen und Patienten, denn so wird durch den Bereichswechsel über die verschiedenen Phasen der Therapie für den Patientinnen und Patienten auch die therapeutische Änderung „greifbar“ und im positiven Sinne bewusst.
Post-COVID-Erkrankungen sind ein originäres Thema der Rehabilitation (kurz Reha). Rehabilitation bedeutet „Wiederbefähigung“, der Behandlungsfokus liegt auf den Folgen der Erkrankung (Krankheitsbewältigung). Ziel ist es, die individuell bestmögliche Lebensqualität zu erreichen, also die nachhaltigen Beschwerden von an COVID-19 Erkrankten zu lindern. Dazu gehört auch, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder eine Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern.
Stehen nicht pneumologische Symptome, sondern Konzentrationsstörungen im Vordergrund, empfehlen wir eine neurologische Rehabilitationseinrichtung.
Ist die Post-COVID-Symptomatik komplexer und führt zu ausgeprägten psychischen Erkrankungen oder verstärkt diese, dann ist ein akutstationärer Aufenthalt in unserem Fachzentrum für Psychosomatische Medizin indiziert.
Bei der Behandlung akuter Krankheitsepisoden und komplexer Störungen besteht ein höherer Bedarf an Einzel- und Gruppentherapien. Der Behandlungsfokus liegt auf einer Linderung der akuten Symptome sowie den psychischen Faktoren der Symptomatik. Post-COVID kann mit einer Reihe von psychischen Erkrankungen wie Ängsten, Depression und Somatisierungsstörungen einhergehen. Eine Übersicht über unsere Spezialisierungen und weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Eine sozialmedizinische Beurteilung am Ende des Aufenthaltes ist, anders als bei der Rehabilitation, nicht vorgesehen. Die Behandlungsdauer wird individuell an den Behandlungsverlauf angepasst.
Treten bei Ihnen nach der COVID-19-Infektion Symptome isoliert auf, beispielsweise Fatigue, Konzentrationsstörungen oder Dyspnoe, dann empfehlen wir eine ambulante Therapie. Die Symptome können dann im heimischen Umfeld sehr gut behandelt werden. Je nach Schweregrad können aber auch teilstationäre oder rehabilitative Maßnahmen notwendig werden.
Die medizinische Ausstattung der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Schönau am Königssee bietet alle Möglichkeiten für eine umfassende Long- und Post-COVID-Diagnostik, die unter anderem von Lungenfunktionstest, Endoskopie, Schlaflabor über kardiale Diagnostik bis hin zu Sonografie, Gefäß-Doppler, Röntgen und Bioimpedanzmessung reicht. Patientinnen und Patienten können zudem bei Bedarf und entsprechender Indikation die modern ausgestatteten Therapieräume mit traumhaftem Blick auf die Berchtesgadener Bergwelt für Funktionsdiagnostik, Physiotherapie, Krankengymnastik und Bewegungstherapie nutzen. Zudem stehen freundliche und helle Räume für die Kunst- beziehungsweise Gestaltungstherapie, für Biofeedback und die Lehrküche zur Verfügung, die entsprechend ausgestattet sind.
Die Zimmer, in denen unsere Patientinnen und Patienten untergebracht sind (Einzel- und Mehrbettzimmer mit Hotelstandard), sind behindertengerecht, großzügig, funktionell und geschmackvoll eingerichtet. Durch die Gestaltung der Zimmer finden die Patientinnen und Patienten optimale Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, um beispielsweise Aufgaben zu erledigen oder die in der Therapie erreichten Veränderungen für sich nachzuarbeiten.
Die Langzeitfolgen durch eine Infektion mit dem Coronavirus sind vielschichtig. Nachfolgend erhalten Sie Informationen über Ihre Behandlung nach einer akuten COVID-19-Erkrankung.
Im Rahmen der ersten Phase wird beim Patienten beziehungsweise bei der Patientin das Long-COVID- oder Post-COVID-Syndrom diagnostiziert. In diesem Stadium untersuchen wir, ob die Betroffenen aufgrund ihres körperlichen Zustandes komplett oder teilweise überwachungspflichtig sind. Das Erfassen weiterer Komorbiditäten (gleichzeitiges Vorkommen von zwei oder mehr verschiedenen Erkrankungen) ist dabei von immenser Wichtigkeit.
Die initiale diagnostische Befunderhebung für die Lunge beinhaltet die Blutgasanalyse, die Lungenfunktion, die Diffusionskapazität und, sofern nötig, die Atemantriebsmessung. Diese Untersuchungen sind essenziell, um das Ausmaß der Beeinträchtigung von pneumologischer Seite korrekt erfassen zu können. Gegebenenfalls schließen sich bildgebende Verfahren an.
Eine nicht invasive Beatmung ist kein Hinderungsgrund, in ein entsprechendes Behandlungskonzept eingebunden zu werden. Eine Besonderheit unserer Abteilung ist die Einstellung der Beatmung unter Belastungssituationen. Dazu gehören die kardiologische Diagnostik inklusive EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und Herzecho sowie die Erfassung der Laborparameter, um kardiale Beeinträchtigungen ausschließen beziehungsweise eine Behandlung initiieren zu können. Basierend auf der Diagnostik erfolgt eine spezifische symptomatische medikamentöse Therapie, die auf die individuellen Krankheitsausprägungen der COVID-19-Patientinnen und -Patienten inklusive ihrer Begleiterkrankungen angepasst ist.
Schon im Rahmen der pneumologischen Reha wird durch unsere Expertinnen und Experten geprüft, ob die Patientinnen und Patienten auch unter psychosomatisch relevanten Beschwerden leiden. Bei einer Diagnose können die Betroffenen im Anschluss an die Reha einen akutstationären Aufenthalt auf unserer psychosomatischen Station absolvieren. Sie können nach Abschluss der Reha zunächst nach Hause und werden zeitnah wieder in unserer Klinik aufgenommen.
Internist, Pneumologe, Intensivmediziner, Notfallmediziner, Physikalische Therapie, Balneologie
Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und spezielle Schmerztherapie
Facharzt Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie, Schwerpunkt Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
Stellvertretender Leiter Pneumologie, Qualitätsbeauftragter
Fachärztin Innere Medizin, Schwerpunktbezeichnung Pneumologie, Zusatzbezeichnung Schlafmedizin, Somnologin DGSM