Dr. Tina Maghsoudi F.E.B.S.(surg. oncol.)
Fachärztin für Chirurgie
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Spezielle Viszeralchirurgie
Fellow of the European Board of Surgery (surgical oncology)
Je früher ein Darmverschluss diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Behandlungschancen. Im Krankenhaus bestehen verschiedene Möglichkeiten, um den Ileus zu lösen und Komplikationen entgegenzuwirken. Die wichtigsten Methoden stellen wir Ihnen unten stehend vor.
Auch ohne Behandlung kann ein Darmverschluss wieder abklingen. Das ist beispielsweise möglich, wenn er durch Verklebungen oder Vernarbungen entstanden ist. Dennoch sollten Sie bei Beschwerden unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ohne Behandlung kann ein Darmverschluss zur Ruptur bzw. Perforation führen und lebensbedrohlich werden. In den meisten Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus nötig.
Da ein Darmverschluss mit Erbrechen und Durchfall einhergehen kann, sollte in diesem Fall grundsätzlich eine intravenöse Zufuhr von Flüssigkeit inkl. Elektrolyten erfolgen. So wird verhindert, dass Betroffene zu viel Salz oder Wasser verlieren.
Ein sogenannter nasogastraler Schlauch bzw. eine Magensonde wird durch die Nase in den Magen geführt. Damit lässt sich der aufgestaute Inhalt absaugen. Die angestaute Luft kann mit einem Darmrohr abgelassen werden.
Je nach Ursache und Ausprägung des Darmverschlusses können unterschiedliche operative Eingriffe erfolgen. Verklebungen, Verwachsungen, Verdrehungen und Verschiebungenlassen sich beispielsweise mittels OP entfernen. Außerdem kann ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen, wenn sich Tumore, Gallensteine, Kotsteine oder sonstige Fremdkörper im Darm befinden.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Ileostomie. Dabei wird der Dünndarm durchtrennt und mit einer Öffnung in der Bauchdecke verbunden. Bei einer Kolostomie wird wiederum der Dickdarm zur Bauchdecke hin geöffnet. In beiden Fällen entsteht ein künstlicher Darmausgang. Dieser kann vorübergehend sein. Das heißt, der Darm erhält Zeit, um zu verheilen – anschließend wird in einer erneuten OP der künstliche Darmausgang wieder verschlossen und die normale Darmfunktion wiederhergestellt.
Wurde der Darm durch den Ileus bereits beschädigt, kann es notwendig sein, die beschädigten Abschnitte zu entfernen.
In manchen Fällen muss zur Behandlung des Darmverschlusses ein Endoskop[1] durch den After geleitet werden. Auch ein Einlauf ist möglich.
Verlinkung Glossartext Endoskopie
Ein paralytischer Darmverschluss kann meist durch konservative Behandlung gelöst werden – er erfordert in der Regel keinen chirurgischen Eingriff. Stattdessen kommen hier Medikamente zum Einsatz, die die Bewegung des Darms fördern sollen. Ein temporärer Verzicht auf Essen und Trinken kann den Darm zusätzlich entlasten. Die Ernährung erfolgt in dieser Zeit über Infusionen.
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Fellow of the European Board of Surgery (surgical oncology)